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Vogesen – Wandermagazin 199

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Vogesenmassiv: Wandern, Schlemmen und Natur geniessen. Das Vogesenmassiv erstreckt sich von der Weinstraße bis zu den Belchen über sieben Départements und bietet nicht nur Wanderern, sondern auch Mountain-Biker ein ideales Terrain, um die Natur zu genießen. Fernwanderer lockt die „Traversée du Massif des Voges“, auf der man die Vogesen einmal von Nord nach Süd durchqueren kann. Hinzu kommen zahlreiche Rundwanderwege, die Gelegenheit für Tages- und Mehrtagestouren bieten. Winzerdörfer mit altem Fachwerk, stille Wälder in denen sogar Luchse beheimatet sind und Moorgebiete, in denen der Ruf des Auerhahns erschallt. Nicht ohne Grund sind im Vogesenmassiv zwei Naturparks, ein Welt-Biosphärenreservat und sieben Naturschutzgebiete verortet. Dominiert werden die Vogesen vom 1.424 m hohen Grand Ballon und seinem „kleinen Bruder“, dem Ballon d'Alsace (auf deutsch Belchen), die auf mehreren Touren erwandert werden können. Viele weiter Wanderungen, wie die 74 km lange Burgenwanderung, die fünftägige Wanderung durch das Bruche-Tal oder die 11 km lange Wanderung rund um den Mont Cornu erfreuen Kultur- wie auch Naturfreunde. Dank der Wandervorschläge speziell für „kurze Beine“, sind Familien mit Kindern in den Vogesen besonders gut aufgehoben.

REGIOREPORTAGE | VOGESEN

REGIOREPORTAGE | VOGESEN DAS VOGESENMASSIV IST EIN PARADIES für Wanderer, Rad- und Mountainbikefahrer. Familien, Freizeit- oder Leistungssportler fühlen sich hier wohl und auf jeder Tour gibt es Neues zu entdecken. tigen Orten, wie dem ehemaligen Konzentrationslager Struthof, das zum Mahnmal für die jüngeren Generationen wurde. Auf dem Donon-Pass verweist die Rekonstruktion eines Tempels auf die Römerzeit, als hier der Gott Vogesus verehrt wurde. Weiteren historischen Spuren begegnen Wanderer in Waldersbach im Museum des Pfarrers Jean-Frédéric Oberlin. Er förderte ab 1767 mit seinen humanistischen Reformen das gesamte abgelegene Gebiet. Auf einer 11 km langen Wanderung ab Servance rund um den 809 m hohen Mont Cornu begeistert das Hochplateau „Mille étangs“ mit vielen Teichen und der 14 m Ognon-Wasserfall jeden Naturfreund. Im Ort selbst lohnt der Blick auf den schönen Barock-Altar mit Holzschnitzereien in die Kirche aus dem Jahr 1689. Weiter westlich ist das Dorf Pierre Percée Ausgangspunkt für eine 12 km lange Wanderung vom Stausee Lac de Pierre-Percée zur Burgruine Salm aus dem 13. Jh. In der Umgebung, genannt das kleine Kanada, haben Auerhähne ein Refugium gefunden. Bei den Felsen von Xaveure, die an Tierformen erinnern, können große und kleine Wanderer ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Eine zweite Wanderung verläuft ab dem See bis zum Pass von Chapelotte, wo im ersten Weltkrieg in der Höhle „Grotte des Poilus“ verletzte Soldaten versorgt wurden. IMMER DER JAKOBSMUSCHEL NACH Mit der Entdeckung des Jakobsgrabes im spanischen Compostela begann im Mittelalter eine, heute wieder erstarkte, Pilgerbewegung. Mittlerweile sind die Beweggründe der Jakobswanderer, dem Ruf „Ultreia“ zu folgen, vielseitiger und nicht nur christlich motiviert. Abstand gewinnen, eine Lebensbilanz ziehen, Menschen aller Nationalitäten begegnen oder einfach auf dem historischen Pilgerpfad marschieren. Im späten Mittelalter begaben sich adlige Reisegesellschaften auf komfortablere Weise als zu Fuß nach Compostela. Einer verkün- Das Hochplateau Mille étangs © Denis Bringard, Massif des Vosges

Abtei von Murbach © D. Foucré - ADT Paragliding am Markstein © INFRA, Massif des Vosges dete unverblümt, er hielte Schlemmen für die beste Andacht. Wer ab Wissembourg auf dem Jakobsweg durch das Elsass marschiert, braucht auch heutzutage nicht auf leibliche Genüsse zu verzichten. Ist die Besichtigung des Straßburger Münsters für Jakobswanderer unumgänglich, so können auf dem weiteren Weg gen Süden durchaus die Keller in den Winzerdörfern der elsässischen Weinroute abends zu einem Besuch verlocken. Der Jakobsweg führt mit Etappen von ca. 20 km pro Tag am Vogesenrand entlang, vorwiegend durch Weinlagen. Wanderer folgen auf der Strecke bis Colmar der gelben Muschel auf blauem Grund, der Kennzeichnung der Jakobswege. VOM WEG ZUM TISCH Wanderer sind in den Bauerngasthöfen der Vogesen herzlich willkommen. Gemäß der Auflagen der 1971 gegründeten Vereinigung „Fermes-Auberges d’Alsace“ verpflichten sie sich, Gäste vorwiegend mit eigenen Erzeugnissen zu bewirten. Außerdem können sich Besucher mit den Produkten vom Hof versorgen. Bevor Wanderer ihre Beine unter den gedeckten Tisch strecken, haben sie Gelegenheit, sich auf kleinen Wanderungen rund um den Bauernhof Appetit zu holen. Die Ferme-Auberge du Freundstein bei Willer sur Thur war früher eine Almhütte mit Käserei. Heute ist der 925 m hoch gelegene Hof in der Nähe der „Route des Crêtes“ Ausgangspunkt für eine Wanderung zur Gedenkstätte Hartmannswillerkopf. Die Strecke rund um die noch höher gelegene Ferme du Haag in der Nähe des Dorfes Geishouse erlaubt zwischen Laubwäldern und Hochweiden den Blick auf den Grand Ballon. Der alten deutsch-französischen Grenze von 1871 kann auf einem schönen Waldweg vom Bauerngasthof Bruckenwald bei Niederbruck gefolgt werden. Von der Ferme-Auberge du Baerenbach bei Sewen führt eine Strecke entlang von drei Bächen zu mehreren Wasserfällen. Wanderungen zum Appetitholen ab diesen „Fermes-Auberges“ eignen sich nach dem Genuss deftiger Spezialitäten durchaus auch zum Verdauungsspaziergang. >>> www.wandermagazin.de