REGIOPANORAMA | Sauerland-Wanderdörfer Wandern ist ästhetisches Landschaftserleben. Beim Durchwandern der Natur suchen wir die natürliche Formenvielfalt und die intuitive Lesbarkeit der Landschaft. Aus- und Überblicke, Weit- und Fernsichten befriedigen dieses zutiefst evolutionär entwickelte Bedürfnis nach selbsterklärender Orientierung einerseits und die gerade in hektischen Zeiten wachsende Sehnsucht nach emotionaler Vertrautheit und empfundener Freiheit andererseits. Der Sauerland- Höhenflug bietet hierzu die allerbesten Voraussetzungen. Sauerland-Höhenflug – wo die Lusthormone Tango tanzen Schöner als Fliegen oben: Sonnenaufgang am Kalied Foto: Kerstin Berens Blick vom Sauerland- Höhenflug auf Schmallenberg rechte Seite oben: Da braut sich was zusammen – Himmel über Hallenberg Ausblick mit Ansage bei Düdinghausen Foto: Sauerland-Tourismus, T. Evers Ebbemoore zwischen Meinerzhagen und Nordhelle Foto: Kerstin Berens Fotos, soweit nicht anders gekennzeichnet: Klaus-Peter Kappest Ob die 201 Wanderkilometer von Meinerzhagen ins hessische Korbach oder die 191 km lange Variante von Altena mit seiner Jugendburg, kurz vor Eslohe, wo die Dörfer Faulebutter, Kuckuck oder Röhrenspring heißen, sind beide Startvarianten geeint. Höhe machen, Höhe halten – geht es im Leben nicht immer darum, obenauf zu sein? Der Sauerland-Höhenflug ist eine exzellente Höhenreise und gesellt sich als zertifizierter Qualitätsweg Wanderbares Deutschland gleichberechtigt zu den anderen großen sauerländischen Wanderwegen Rothaarsteig und der Sauerland-Waldroute. Vom Höhenrausch Sage und schreibe neun Aussichtstürme, eine Aussichtsplattform und unzählige Aussichtspunkte verbindet der Sauerland-Höhenflug. Dabei entführt er den Wanderer vom Westen des Sauerlandes mit vielen Schlenkern ins Herz des Sauerlandes, bevor er mit der Medebacher Bucht die sauerländische Toskana quert und am 562 m hohen Eisenberg mit wahrhaft „goldigen“ Aussichten vor den Toren von Korbach endet. Der Blick aus der Höhe übt seit jeher eine magische Anziehungskraft auf den Menschen aus. Überblick behalten, aus sicherer Entfernung auf Land und Leute schauen, entrückt vom Alltag das Gefühl von Freiheit entfalten – im limbischen System unseres Gehirns löst derlei Höhenerlebnis einen Sturm der Lusthormone aus. Wer den Blick schweifen lassen kann, gewinnt Abstand und Sicherheit zugleich. Distanz gewinnen und halten, dem Treiben in den Tälern, Städten und Dörfern aus einer „Märklin“-Perspektive zuschauen und die wunderbare Laut- und Formensprache eines der kraftvollsten Waldgebirge Deutschlands dechiffrieren, z. B. von der 663 m hohen Nordhelle im Ebbegebirge. Der Robert- Kolb-Turm bietet einen sagenhaften Ausblick. Am 550 m hohen Blackshahn kann man vom Waldsofa aus Höhenluft einsaugen. Atemberaubend der Blickhorizont von der 30 m hohen Plattform des Schombergturms, der sich auf 640 m in die Höhe reckt. Von der 816 m hohen Ziegenhelle und dem gleichnamigen Turm reicht der Blick zurück über das Sauerland, in die Medebacher Bucht und zu den Bergen rund ums Willinger Upland. Soviel Höhenrausch ist selten. Naturkostbarkeiten An den Hängen des Ebbegebirges gibt es noch uralte Hochmoore. Es sind Archive der Natur mit mehr als tausendjährigem Gedächtnis. Überall auf den Bergkämmen findet man würzig riechende Hochwälder. Beeindruckend sind die üppig blühenden Bergwiesen
mit artenreicher Insektenwelt und botanischen Raritäten. Ein besonderer Leckerbissen sind die vor langer Zeit von Menschenhand geschaffenen Hochheiden zwischen Kahlem Asten und Kahler Pön. Hinzu kommen weitere Naturkostbarkeiten, etwa die Wacholderheide „Auf dem Giebel“ bei Evingsen, das aufwendig renaturierte Wennetal, die mystische Waldwildnis auf der Hunau, das zauberhafte Renautal oder die idyllisch gelegenen Itterquellen. Licht und Wasser sind die Grundlagen für das Leben auf der Erde. Während der Sauerland-Höhenflug unentwegt unter dem Himmel und dem Quell des Lichtes entlang mäandriert, berührt er eine faszinierende Wasserwelt. Lenne, Hönne, Sorpe, Wenne, Orke, Nuhne oder Aa, immer wieder quert der Geheimtipp unter den sauerländischen Fernwanderwegen Fluss- und Bachtäler. Weit über die Grenzen der Region hinaus bedeutsam ist die Medebacher Bucht. Sie ist als europäisches Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiet anerkannt. Neuntöter, Schwarzstorch, Braunkehlchen und Rauhfußkauz haben dazu beigetragen. Wer Glück hat, begegnet dem Schwalbenschwanz, einem Dukaten-Feuerfalter und dem Blauschillernden Feuerfalter. Der Sauerland- Höhenflug ist erlebnistechnisch ein Volltreffer, bietet Stoff zur „Lesbarkeit“ der sauerländischen Landschaft, Einsichten in die authentische Dorfstruktur und jede Menge „Übersicht“, „Fern- und Einsicht“. Hier werden die Lusthormone Tango tanzen. (ms) DER BESONDERE TIPP DIE HÖHENFLUG-SPUREN Acht dieser 5 bis 18 km langen Rundwege gibt es derzeit. Da wäre der herausragend schöne Naturweg Kahle Pön (5,5 km) über Düdinghausen, der durch eine Hochheidelandschaft führt. Der Fickeltünnesweg (14,5 km) hingegen zaubert dem Wanderer das eine oder andere Erstaunen und Schmunzeln ins Gesicht. Ob Goldspur Eisenberg, Höhenflug-Rundtour durchs Sorpetal, Höhenflug-Rundweg bei Meinerzhagen, Geologischer Rundweg Düdinghausen, Orketalrundweg oder Golddorf-Route bei Wenholthausen – jede Tour lädt zu Höhenflügen ein. unten: Markierung des Sauerland- Höhenflugs Höhenflug- Wanderung an der Kahlen Pön Foto: Sauerland- Tourismus, T. Evers INFO UND BUCHUNG Naturpark Sauerland-Rothaargebirge c/o Sauerland-Höhenflug Johannes-Hummel-Weg 2, 57392 Schmallenberg Servicehotline: 02974/20 21 99 täglich von 8.00–20.00 Uhr info@sauerland-hoehenflug.de, www.sauerland-hoehenflug.de www.wandermagazin.de
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