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Sachsen – Wandermagazin 213

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Malerweg Sächsische Schweiz, Vogtland-Panorama-Weg, Kammweg Erzgebirge-Vogtland, Oberlausitzer Bergweg – Wandern in Sachsen lohnt sich nicht nur auf diesen beliebten Fernwanderwegen, sondern auch auf unzähligen kürzeren Wegen für Halbtages- und Tagestouren.

REGIOPANORAMA SACHSEN

REGIOPANORAMA SACHSEN SCHWÄBISCHE ALB „ALLES KOMMT VOM BERG- WERK HER!“ Zu Fuß durchs Erzgebirge reisen, heißt hinter beinahe jedem Stein auf alte und lang gepflegte Traditionen zu stoßen. Die Region ist ebenso bekannt für den Bergbau, der grobe Minen in harten Stein schlägt, wie für Kunsthandwerke, bei denen filigrane Figuren aus dem Holz der sächsischen Wälder geschnitzt werden. Traditionelle Spielzeufertigung © TVE, Greg Snell oben: Unter Tage in der Zinngrube Ehrenfriedersdorf © TV Erzgebirge, René Gaens unten: Weihnachtliche Deko aus dem Erzgebierge © Thomas Kruse 5.000 km Wanderwege können im Erzgebirge unter die Füße genommen werden. Dabei ist für alle Ansprüche eine Tour dabei: Allen voran der Kammweg Erzgebirge-Vogtland. Die 285 Kilometer lange Strecke verläuft am südlichen Rand Sachsens, der Grenze zu Tschechien, über den Rücken des Erzgebirges. Auf 17 Etappen geht es von Geising bis zum Wanderkreuz Blankenstein, wo auch der Rennsteig endet. In den Etappenorten erhalten Wandernde immer wieder Einblicke in die Bergbaukultur des Erzgebirges, die die Montanregion zusammen mit dem benachbarten Krušnohoří in Tschechien zum UNESCO-Welterbe macht. Tradition die bleibt In der Adventszeit finden jährlich die traditionellen Bergparaden statt, bei denen Bergleute in Festkleidung durch den Ort ziehen und so auf ihre regionale Relevanz aufmerksam machen. Aber in der Vorweihnachtszeit lockt noch etwas anderes ins Erzgebirge: Weihnachtsmärkte. Die traditionellen Weihnachtsmärkte in der deutsch-tschechischen Grenzregion sind schon lange ein Publikumsmagnet. Denn hier werden unter anderem die schönsten Schnitzereien des erzgebirgischen Kunsthandwerks präsentiert: von Räuchermännchen über Nussknacker bis zu Schwibbögen. Spielendleichtes Wandern Das Kunsthandwerk, das Borstendorf berühmt gemacht hat, ist jahreszeitenunabhängig. Es sind Dame, König, Springer und Bauer. Den Spuren der Schachschnitzerei folgen Wandernde auf dem Schachwanderweg. Auf sieben Kilometern geht es rund um das Dorf, in dem seit dem 19 Jh. Spiele gefertigt werden. Zu Zeiten der DDR verließen hier 7.000 Bretter pro Monat die Fertigung. Die Dame darf zwar in alle Richtung gehen, die übergroße Figur, an der die Wanderung startet, führt aber zunächst stadtauswärts. Vorbei am Springer erreicht der Weg nach etwa einem Kilometer den Wald. In einer großen Kurve führt der Schachwanderweg vorbei an Replikaten von Bauernfiguren direkt auf das Herzstück eines jeden Schachspiels zu: den König. Dem Herrscher (des Spielbretts) gebührend bietet ein Aussichtspunkt bei der Figur einen tollen Blick auf Borstendorf zu seinen Füßen. Am Rand des Weges zurück zur Dame grüßen noch einmal Bauern und ein Springer. Wer nun noch nicht matt ist, kann auch eine größere Runde wählen, die 15 km über die Hügel rund um das Schachdorf führt. (mk) Info: www.erzgebirge-tourismus.de www.kammweg.de 14 WANDERMAGAZIN Winter 2021/2022

EUROPÄISCHE AUSSICHTEN IN DER OBERLAUSITZ Die Oberlausitz mit ihren Seen-, Fluss- und Hügellandschaften beheimatet mit dem Zittauer Gebirge das kleinste Mittelgebirge Deutschlands. Bautzen und Görlitz sowie unzählige pittoreske Dörfer laden ein, eine besondere Kultur kennenzulernen. Denn die Oberlausitz schmiegt sich in das Drei-Länder-Eck Deutschland-Polen-Tschechien, was seit jeher dazu geführt hat, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und öfter mal die Perspektive zu wechseln. Den Blickwinkel erweitern Zwar ist der Perspektivwechsel beim Wandern nicht so abrupt, wie z. B. in einem Flugzeug, dafür erschließen sich Wandernden alle Abstufungen der neuen Sicht umso intensiver. So erlebt man auf dem Oberlausitzer Bergweg eben nicht nur die Tal- und die Gipfelperspektive, sondern darf auf dem Weg auch immer die Landschaft und Kultur der Region erfahren. Schon der Weg durch den Wald hin zur Baude am 586 m hohen Valtenberg entpuppt sich als märchenhaft. Von oben ergibt sich dann ein weiter Blick über die Oberlausitz bis zurück zum Startpunkt in die Töpferort Neukirchen. David Friedrich und Johann Alexander Thiele. Von hier geht es weiter zum Zielort Zittau. Entlang der Grenze zu Polen ist die Stadt mit dem historischen Zentrum bald erreicht. Hier können erschöpfte Wandernde einen Gang herunterschalten und die Reise vor der mittelalterlichen Kulisse ausklingen lassen. (mk) Info: www.oberlausitz.com www.oberlausitzer-bergweg.de oben: Die beeindruckenden Ruinen auf dem Oybin © Thomas Glaubitz rundes Foto: Herrnhuter Sterne: Ursprung aller Weihnachtssterne © TMGS, D. Stratmann unten: Eins der traditionellen Umgebindehäuser © Katja Foad Vollmer Der gesamte Weg ist 113 km lang und wird am besten in sechs Etappen gewandert. Dabei lässt sich beim Wechsel zwischen Berg und Tal auch immer wieder ein im wahrsten Sinne grenzenloser Blick erhaschen: Wendet man sich von einem der Gipfel nach Süden, bieten die waldigen Höhen Tschechiens ein wunderbares Bild. Kultureller Austausch mit Tradition In den Ortschaften entlang des Oberlausitzer Bergwegs ist der kulturelle Austausch schon an der Architektur zu erkennen. Die traditionellen Umgebindehäuser, für die die Oberlausitz bekannt ist, sind eine Kombination aus der slawischen Blockbauweise und fränkischer Fachwerkskonstruktionen und hier seit hunderten Jahren weit verbreitet. Ein Besuch der Burg- und Klosterruine auf dem Tafelberg Oybin sollte an Tag fünf eingeplant werden. Die mittelalterliche Anlage faszinierte bereits Künstler wie Caspar www.wandermagazin.de 15

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