REGIOPANORAMA SACHSEN SCHWÄBISCHE ALB INSPIRIERENDE EINDRÜCKE IM ELBSANDSTEIN- GEBIRGE Dramatische Sandsteinsäulen, die aus dem Wald ragen, mächtige Tafelberge, Festungen wie aus einer Fabel sowie pittoreske Dörfer und Städte: Wer hier nicht den Bleistift, die Aquarelle, das Notenpapier oder zumindest das Smartphone für einen Schnappschuss herausholt, dem ist nicht mehr zu helfen. Denn das Elbsandsteingebirge begeistert – und das nicht erst seit gestern. Beeindruckende Felsenlandschaft Sächsische Schweiz © TMGS, D. Stratmann oben: Panorama von der Festung Königstein © Sylvio Dittrich unten: Die Schrammsteine im Sonnenuntergang © S. Rose Wo die Muse küsst Egal welcher künstlerische Ausdruck, ob Malerei, Musik oder Poesie, spätestens seit der Romantik suchen Kreative immer wieder den Weg nach Sachsen, um sich von der beeindruckenden Schönheit der Felslandschaft befeuern zu lassen. Beim Wandern ermöglicht diese Erfahrung unter anderem der Malerweg Elbsandsteingebirge. Auf 116 Kilometern führt der Rundweg nicht nur zu weiten Ausblicken, z. B. vom Felsentor „Kuhstall“, sondern auch durch Schluchten wie den Uttewalder Grund oder zu prächtigen Burgen wie der Festungen Königstein. Auf acht Etappen lässt der Fernwanderweg nichts zu wünschen übrig. Immer wieder fragt man sich, wo jetzt eine Staffelei und ein Schemel aufzutreiben sei, um die bezaubernde Natur irgendwie festzuhalten. Wem der gesamte Weg zu weit oder zu zeitintensiv ist, kann verschiedene Etappen mit der Bahn ansteuern und als Tagesausflug planen. Die Sächsische Schweiz hat ein ausgezeichnetes Nahverkehrsnetz. Bus und Bahn sind zu alltäglich? Strecken auf der Elbe lassen sich natürlich auch mit dem Schiff zurücklegen. Abstecher in die Sandsteinwelt Doch auch kürzere Wege locken für Tages- oder Halbtagesausflüge ins Elbsandsteingebirge. Touren wie „Himmel und Hölle“, „Einsame Wege zum Großstein“, „Die Eroberung der Festung Königstein“ oder „Zu den sieben Teichen“ locken nicht nur mit lyrischen Namen, sondern auch mit der faszinierenden Geologie der Region sowie den Habitaten, die sich in dieser Umgebung entwickelt haben. In den malerischen Städten und Dörfern im Elbsandsteingebirge klingt der Tag dann entspannt aus. Ein besonderes Kleinod ist dabei Schmilka. Das Dörfchen, das zu Bad Schandau gehört, ist nicht nur besonders niedlich, sondern auch komplett „bio“. Alle Betriebe im Ort richten sich nach Biostandards. Das heißt die angebotenen Produkte werden den ökologischen Richtlinien gerecht. Hier lässt sich der Tag im Elbsandsteingebirge mit einem kühlen Biobier beschließen. (mk) Info: www.saechsische-schweiz.de/malerweg 12 WANDERMAGAZIN Winter 2021/2022
GESCHICHTE ERWANDERN IM VOGTLAND Die Geschichte trägt das Vogtland im Namen. Schon im 12. Jh. unter Barbarossa wurde den Herrschenden von Weida in Thüringen der Titel Advocatus verliehen, aus dem sich die Bezeichnung „Vogt“ entwickelte. Das Gebiet der Vögte erstreckte sich von Bad Lobenstein im Westen übers böhmische Aschgebirge und Gera im Norden und bis ins oberfränkische Selb im Süden. Der größte Teil des Gebiets liegt heute im Freistaat Sachsen. Dieser geografische Rahmen sorgt nicht nur für abwechslungsreiche Wanderlandschaften, sondern auch für eine bewegte Geschichte, die man besonders gut zu Fuß entdeckt. oben: Der Sauteich bei Klingenthal © Klaus Hurtienne Große Runde durchs Land der Vögte Viele der geschichtsträchtigen Orte sind durch den Vogtland Panorama Weg ® verbunden. Der 228 km lange Weg führt über die grünen Hügel der Region. Da er als Runde angelegt ist, kann jede der zwölf Etappen als erste gewählt werden. So könnte die Wanderung im Wintersportparadies Klingenthal starten, wo seit 1889 Skisprung geübt wird und man heute die Sparkasse Vogtland Arena besichtigen kann. Oder man startet tiefenentspannt ins Wanderprojekt, indem man Bad Elster mit seinen historischen Heilbädern und heißen Quellen zum Startort macht und zuvor ein paar Tage die Seele baumeln lässt. Natürlich passiert der Weg auch den Musikwinkel bei Markneukirchen. Seit über 300 Jahren werden hier in Handarbeit Musikinstrumente gefertigt, die auf der ganzen Welt gespielt werden. Ein spektakuläres Ziel wäre das größte Ziegelviadukt der Welt: die Gölzschtalbrücke. Als eine der ältesten Eisenbahnbrücken Deutschlands verbindet sie seit 1851 die Bahnstrecke Leipzig/Nürnberg. Tolle Knolle Für kürzere Touren durch das Vogtland eignen sich die „Grüntöne“. Zum Beispiel der Vogtländische Knollensteig in der Nähe von Oelsnitz, der auf 17 km der Geschichte des regionalen Kartoffelanbaus folgt. Angeblich sollen hier schon im 17. Jh. die ersten Erdäpfel geerntet worden sein. Und natürlich gibt es hier auch eine thematisch passende Einkehr: Der Ferienhof Wilfert baut über 200 Sorten der goldenen Knollen an und kredenzt Wandernden Gerichte aus den südamerikanischen Kulturpflanzen. (mk) Info: www.vogtland-tourismus.de unten: Gölzschtalbrücke, größte Ziegelsteinbrücke der Welt © S. Rose Fotografie rundes Foto: Wir brauchen Bass, beim traditionellen Musikinstrumentebau © Danny Otto www.wandermagazin.de 13
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