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Deutschlands Schönste Wanderwege 2023

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153 Wanderwege auf 114 Seiten machen Lust auf’s Nachwandern im Osten, Westen, Norden und Süden des Landes.

Unterwegs lernen

Unterwegs lernen Wandernde viel über den Beruf des Schäfers © Landsratsamt Heidenheim küste eines Urmeeres; sein Gestein ist mit Löchern von Bohrmuscheln und Bohrschwämmen förmlich perforiert. Und dann erst der Hungerbrunnen im gleichnamigen Tal! Die Quelle gehört zu den periodisch schüttenden Karstquellen. Nur nach starker Schneeschmelze oder langen Niederschlagsperioden, wenn also das Grundwasser stark ansteigt, fließt Wasser aus der Karstquelle des Hungerbrunnens. An dem lauschigen Eglensee vorbei führt die dritte von insgesamt zehn Etappen nach Gerstetten mit dem weithin sichtbaren, riesigen Wasserturm. VON DOLINEN, BÄNKLES UND EINEM METEORITEN Die beiden folgenden Etappen führen an den Rand der Einschlagstelle eines ungebetenen Besuchers aus dem Kloster Neresheim © Monika Suckut Weltraum. Vor 14 bis 15 Millionen Jahren raste ein etwa 100 Meter dicker Meteorit auf die Erde. Er hinterließ einen 3,8 km breiten und 100 m tiefen Krater. Mittendrin im Krater liegt Steinheim am Albuch. Der Albuch wiederum ist ein sehr waldreicher Teil der Ostalb mit Höhen um und über 600 m. Besuchenswert hier ist vor allem das Meteorkrater-Museum am Weg. Ein weiterer Höhepunkt dieser von Dolinen (eingestürzte Höhlen) geprägten Region ist die Wanderung durch das Wental. Doch bevor man in das Naturschutzgebiet Wental gelangt, gilt es diverse Aussichtspunkte mit Blick über den Steinheimer Krater und die Schreiberhöhle, eine 210 m lange Schichtfugenhöhle, zu bestaunen. Was dann kommt, grenzt schon an futuristische Kunstwerke: Bis zu 12 m hoch wachsen Kalkfelsen in den bizarrsten Formen aus der Erde. Relikte schier unglaublicher Geschehnisse aus Jahrtausende alterGeogeschichte. Spannend, berührend und überwältigend. Im Bereich des Naturschutzgebietes Felsenmeer findet man alleine 30 solcher kuriosen Gebilde. Bevor die sechste Etappe nach Heidenheim, der Kreisstadt und kulturellen Metropole des Brenztales führt, folgt der Abstieg ins Brenztal und der Bänklesweg, ein Wanderweg mit zwölf liebevoll gestalteten Rastbänken. Natürlich lassen sich Wandernde die Ruine Herwartstein und einen Abstecher zum Brenztopf, einer der größten Karstquellen der Schwäbischen Alb, nicht entgehen. Bis zu 13.000 Liter schüttet die Brenzquelle pro Sekunde und speist wenig später den Itzelberger See. HOPFEN, MÖNCHE UND BURG KATZENSTEIN Die siebte Etappe ist schon deshalb kürzer, weil es in Heidenheim so einiges zu entdecken gibt; etwa den wunderschönen Brenzpark oder die im 11. Jh. errichtete staufische Feste Schloss Hellenstein. Ach ja, für die kurz vor Nattheim gelegene Ramensteinhöhle sollte auch genug Zeit bleiben. Man fand in dem lehmigen Aushub der 45 m langen Höhle neben mittelalterlichen Gefäßscherben auch Knochen von Mammut, Wollnashorn, Höh- 18

Gewinnerwege 2022 | Albschäferweg Im Felsenmeer Wental © Schwäbische Alb Tourismus, Thomas Rathay lenbär, Höhlenhyäne, Wolf, Pferd und Ren. Getoppt wird das vielleicht durch die keltische Viereckschanze auf dem Weg nach Neresheim im Verlauf der achten Etappe. Wandernde befinden sich nun im Herzen des Härtsfeldes, einer Hochfläche im Osten der Alb. Beim Anblick des Benediktinerklosters Neresheim wird man kaum aus dem Staunen herauskommen. Die Abtei St. Ulrich und Afra ist Zentrum des noch heute tätigen Benediktinerklosters. Die Klosteranlage liegt auf dem Ulrichsberg oberhalb der Stadt Neresheim und prägt weithin sichtbar die Silhouette des Härtsfeldes. Die Kirche, ein Spätwerk von Balthasar Neumann und Georg Dehio, gilt als einer der bedeutendsten Kirchenbauten des Spätbarock. Wer unter der 32 m hohen Hauptkuppel der Basilika steht, die von vier freistehenden Säulenpaaren getragen wird, wähnt sich womöglich in einer anderen Welt. Wer Glück hat, trifft vielleicht auf einen der aktuell im Konvent lebenden sechs Mönche. Wer den Weg nicht komplett bewandern kann oder will, hat mehrere Gelegenheiten kleinere Schleifen zu gehen. Dazu haben die Wegemacher Verbindungs- und Zuwege eingerichtet. Außerdem gibt es für Gepäcktransport und Übernachtungen einen Reiseveranstalter, der die Buchungen und den Transport von Ort zu Ort organisiert. Auf den als Albschäfer- Zeitspuren angelegten Themenrundwegen kann man 20 Tagestouren und vier Zweitagestouren im Gebiet mit wechselnder Themenstellung unter die Füße nehmen. www.ostertag-reisen.com Die neunte Etappe führt zunächst zur nahezu vollständig intakten Burg Katzenstein, das Paradebeispiel einer staufischen Höhenburg mit mächtigem Bergfried. Weiter führt die Route durch das Tal der Egau nach Dischingen, überragt von dem prächtigen Schloss der Fürsten Thurn und Taxis. Nächster Höhepunkt ist die Buchbrunnenquelle in Höhe der ehemaligen Buchmühle. Die Schüttung beträgt erstaunliche 950 Liter pro Sekunde. Wasser, das auf der Härtsfelder Hochebene versickert, tritt hier zutage. Dann wartet schon die zehnte und letzte Etappe. Schön anzuschauen ist die Kapelle Maria Steinbrunn von 1746 und wer dem gehopften, echt handwerklich produzierten Gerstensaft in der Gaststätte der Königsbräu- Brauerei zugeneigt ist, der sollte in Höhe Oggenhausen den Abstecher in jedem Falle einplanen. Durch das schöne Hölltal nähert man sich dann dem Ausgangspunkt. Der Albschäferweg ist einfach nur schön! 19