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Deutschlands Schönste Wanderwege 2022

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Mit Überraschungen kann man nicht rechnen. Gerade deshalb ist es so besonders, auf Wanderwegen Das Geschenk des Unerwarteten zu entdecken: Die Winterausgabe des Wandermagazins führt auf 100 Seiten zu überraschenden Orten mit unbekannten Seiten, die uns staunen lassen. Auch staunen lässt das diesjährige Special Deutschlands Schönste Wanderwege 2022, das der Winterausgabe beiliegt. Auf 114 Seiten mit 6 Übersichtskarten und 62 Tourentipps werden hier Touren und Wege in Deutschland vorgestellt.

Gewinnerwege 2021 |

Gewinnerwege 2021 | Vitaltour Geheimnisvoller Lemberg Blick vom Lemberg auf Oberhausen an der Nahe und umliegende Weinberge © Naheland-Touristik GmbH Holzbachschlucht, Westerwald Vitaltour Geheimnisvoller Lemberg zum König der Nahe Mit seinen 421 m ist der Lemberg, von Einheimischen gerne als König des Nahegaus bezeichnet, schon eine bedeutsame Erhebung im Nahebergland. Er ist eine Quelle der Geschichten. Darunter Spekulatives und Bewiesenes. Auf jeden Fall bietet die 13,5 km lange Vitaltour so ziemlich alles, was das Wandererherz begehrt. Platz 3 Bewiesen ist, dass sich vor rund 2.000 Jahren eine keltisch-römische Kultstätte auf dem Lemberg befand. Römische Siedler errichteten später sogar einen Merkurschrein auf seinem Haupt. Unübersehbar ist auch, dass der Lemberg eine lange Bergbaugeschichte hat. Sein Innerstes wurde von vulkanischen Geschehnissen vor langer Zeit beeinflusst. Schon im 15. Jh. begann man mit dem Abbau von quecksilberhaltigen Erzen. Pfalzgraf Stephan verlieh die Tagestouren 2021 Schürfrechte 1438 urkundlich an Frankfurter Bürger. Drei Quecksilberzüge durchziehen den Berg. Der vermutlich ergiebigste „Zug“ war der Schmittenzug, der dem heutigen Schaubergwerk Schmittenstollen auch den Namen gab. 1976 legte man den Stollen frei und machte ihn für Interessierte zugänglich. Die anderen Bergwerke taufte man auf die Namen St. Martinszug und Treue Zuversicht. Spekulativ ist wiederum der Hinweis von Heimatforschern, dass die Malerzünfte im Mittelalter mit dem Zinnoberrot aus dem Schmittenstollen gearbeitet haben. 22

Im Wald verstecken sich die Lemberggeister © Ivana Kettern Das gilt auch für Vermutungen, dass bereits Kelten und Römer hier am Lemberg nach Cinnabarit schürften. Genauso unbestätigt ist der Hinweis, dass im April 1801 der berüchtigte Räuber Schinderhannes mit seinen Kumpanen aus einem erfolgreichen Raubzug im nahen Laufersweiler im Schutze des Schmittenstollens die Beute aufteilen ließ. Unübersehbar wiederum ist entlang der wunderschönen Streckenführung die Vielzahl der Steinbrüche. So verdankt der idyllisch gelegene Silbersee seine Entstehung den intensiven Steinbruchaktivitäten. Sogar Steinkohle baute man am Lemberg ab. Wenn das keine dramaturgischen Erzählstränge für eine gelungene Erlebniswanderung sind! Der Silbersee am Lemberg © Ivana Kettern BAUMGESICHTER, GEISTERBANK, BEEINDRUCKENDE AUSSICHTEN Unter dem Begriff „Vitaltouren“ hat man im Naheland die Premiumwanderwege im Tagestourenformat zusammengefasst. Das Premiumzertifikat erteilt das Deutsche Wanderinstitut in Marburg. Schmale Pfade, steile Passagen, Panoramaabschnitte und immer wieder teils sensationelle Aussichtspunkte charakterisieren die Wegedramaturgie. Ständig taucht man mal in tiefen Wald ein, wandert auf felsigen Steigen, auf wildromantischem Pfad durch die Trombachklamm, durch ehemalige Weinbergterrassen und dann wieder durch aufgelassene Steinbrüche. Es gibt mehrere Einkehrmöglichkeiten, etwa am zentralen Startpunkt an der Lemberghütte, aber auch unterwegs im Waldgasthaus Lembergblick oder in Niederhausen, wo die Nahe zu einem veritablen See gestaut wird. Überdies kann man von mehreren Ecken aus in die Vitaltour des geheimnisvollen Lemberg einsteigen Tipp und vor allen Dingen dort auch sein Fahrzeug parken. Viele hilfreiche Hände, vor allen Dingen viele kreative „Geister“, haben mit Liebe zum Detail an dem Weg gearbeitet. Sehenswert sind beispielsweise die farbigen Baumgesichter am sogenannten Lemberggeisterweg, die künstlerisch gestalteten Bänke, unter denen die Geisterbank mir besonders in Erinnerung geblieben ist, und die liebevollen Details von Steinpyramiden bis zu figurativen Felsmalereien. Unübersehbar deutlich wird dadurch, dass die Menschen um und am Lemberg selbst dieses Fleckchen Erde in ihr Herz geschlossen haben. Wer will, kann das Besucherbergwerk Schmittenstollen und das Vom Bahnhof in Bad Münster am Stein, ein Ort unterhalb einer gewaltigen roten Felswand an der Nahe, geht es mit der Buslinie 222 bis nach Feilbingert, Haltestelle im Ortsteil Bingert. Von dort ist es nur 1 km bis zum Einstieg beim Waldgasthaus Lembergblick. kleine angeschlossene Museum besuchen und bei der Führung erleben, welche Schätze unter welchen Mühen dem Lemberg abgerungen wurden. Der Grubenspielplatz wird den Kindern gefallen und die Großen können sich bei einem kühlen Glas köstlichen Nahewein eine Ruhepause gönnen. Höhepunkte sind bei allen kulturellen Besonderheiten allerdings die Ausblicke auf das Nahetal und auf die Höhenzüge des Nordpfälzer Berglandes mit dem Donnersbergmassiv. Ein wirkliches Wandergedicht! www.naheland.net 23