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Sauerland – Wandermagazin 190

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Land der 1.000 Dörfer. Anheimelnde Fachwerkidylle, gelebte Gastfreundschaft und eine zum Wandern geschaffene Landschaft. Das Sauerland macht einfach süchtig.

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REGIOPANORAMA | Sauerland-Wanderdörfer Viel erlebt ... Sauerland Ob zertifizierte Wandergastgeber, zertifizierte Weitwanderwege und Tagestouren, ob dicht gewebte Vernetzung zwischen den Tourismusbüros, der Schutzgebiete, der Dörfer, der natürlichen und kulturellen Höhepunkte für die Sauerland-Wanderdörfer war die deutschlandweit erste erfolgreiche Zertifizierung als „Qualitätswanderregion“ durch den Deutschen Wanderverband wie ein Olympiasieg. Alles stellten die Prüfer aus Kassel auf den Prüfstand: die Dichte des qualifizierten Wegenetzes, die Zahl der Wandergastgeber, ihre Nähe zu den Wanderwegen, die Beratungs- und Informationsqualität der Region mit den Augen des Wandergastes. Sie stellten fest: die Sauerland-Wanderdörfer sind ein Musterknabe an Wanderqualität. Überraschend fand ich das nicht. Schließlich wurde hier der erste erlebnisdramaturgisch auf die Vorlieben der Wanderer zugeschnittene Weitwanderweg eröffnet. Dem Rothaarsteig folgten mit Sauerland-Höhenflug und Sauerland-Waldroute zwei weitere qualitätsgeprüfte Weitwanderwege und ein bunter Strauß regionaler Etappenrundwanderwege. Bewandert habe ich sie alle. Unvergessen die Wohltaten auf dem Olsberger Kneippwanderweg. Bestens in Erinnerung der Rhythmus des Diemelsteigs mit Bergwerk und Flechtdorfer Kloster. Der schwungvolle Uplandsteig durch das hessische Sauerland begeisterte mich. Der Medebacher Bergweg bot wundervolle Aussichten, die Hochheideatmosphäre von Kalied und Kahler Pön und die Begegnung mit der Küstelberger Geschichte. Briloner Kammweg, Winterberger Hochtour jeder Weg greift die Reize der Landschaftshöhepunkte auf. Den Veischeder Sonnenpfad bin ich vor zwei Jahren gelaufen. Hinter jedem Schwenk ein neuer Blickhorizont, die Hohe Bracht, Burg Bilstein, die Hallenbuchenwälder, die Kapellen, die Begegnung mit dem Wegemarkierer samt Klebepistole und die Aufmerksamkeit meiner Wirtsfamilien. Winterwandern am Langenberg, Weihnachten in Ebbinghof in einem Fachwerkhäuschen, die Sommerferien in Selkentrop, das Wanderwochenende im Alpenhaus, die Nachtwanderung zu den Hollen in Bödefeld die Region ist ein perfektes Wanderland. Die Sauerland- Wanderdörfer mit ihrer geprüften Wanderinfrastruktur, der hohen Dichte familiengeführter Gasthäuser sind die Krönung. Ich denke an das Kaminfeuer in der Skihütte oben in Schanze nach einem Wolkenbruch, an Siggis Alphorneinlage auf der Ettelsberghütte oder an den gemütlichen Nachmittag in der Hiebammen- Hütte. Viel erlebt und ich gestehe, Sauerland macht echt süchtig nach mehr. (ms) Kahle Pön bei Willingen Fotos, soweit nicht anders gekennzeichnet: Klaus-Peter Kappest 30 WANDERMAGAZIN | September/Oktober | 2016

Hüttenzauber in Brilon, Diemelsee, Olsberg, Willingen Im Gutshof von Schloss Bruchhausen können es Wandern und Einkehren gehören zusammen wie Sonne und Mond. Fragt man Wanderer nach besonderen Erlebnissen, dann gehört der Geschmack einer deftigen Brotzeit, der Geruch frisch gebackenen Brotes und ein Glas süffigen Bieres vermutlich zu den spontanen Erinnerungen. Wandern fordert den Körper, macht hungrig und durstig. Dann gibt es nichts Göttlicheres als eine urige Einkehr. Vier dieser wanderkulinarischen Sehnsuchtsorte hat die Region Brilon, Diemelsee, Olsberg und Willingen bei den Sauerland-Wanderdörfern zu bieten. An der Hiebammen-Hütte, Foto: BWT Eiszeit in der Graf-Stolberg-Hütte Foto: Sauerland-Tourismus T. Evers sich Wanderer im Rosenbogen Heidrich, einem Gutscafé in historischem Ambiente gutgehen lassen. Mit selbst gebackenem Kuchen und saisonalen Gerichten werden vor allem Rothaarsteiger angelockt. Gar nicht weit entfernt, hoch über Willingen, liegt die wohl bekannteste Hütte des Sauerlandes, Siggis Ettelsberghütte. Ob brennender Hüttengeist, deftige Erbsensuppe im Glas oder eine Brotzeit wenn Hüttenwirt Siggi gut drauf ist, lässt er sogar sein Alphorn ertönen. Die Hiebammen-Hütte bei Brilon, eine urige Holzhütte im Wald, liegt am Rothaarsteig und an der Sauerland-Waldroute. Die Graf Stolberg Hütte mit dem Charme eines Alm-Bergbauernhofes bewacht die Diemelquelle in unmittelbarer Nähe. In dem gemütlichen Blockhaus gibt es Platz für 60 Wanderer. Die Hütte liegt am Sauerland-Höhenflug und an der Rothaarsteig-Spur „Blick-ins- Land Kahle Pön“. Rasten auf den Bergen von Winterberg, Hallenberg und Medebach Es ist der Geschmack des einfachen Lebens. Man sitzt entspannt auf Holzbänken, lässt die bisherige Tour Revue passieren und genießt in vollen Zügen. Zurückgeworfen auf die einfachsten Bedürfnisse, angewiesen auf die eigenen Beine, sich Sonne, Wind und Wetter aussetzen und Landschaft begehen das macht hungrig und durstig. Wie gut, dass in der Bergwelt zwischen Winterberg, Hallenberg und Medebach in den Sauerland-Wanderdörfern sage und schreibe sieben tolle Berghütten warten. Die Ruhrquellenhütte, Foto: TI Winterberg Die Hochheide-Hütte, Foto: TI Winterberg Die Hochheide Hütte ist der Traum einer einsam gelegenen Berghütte. Sie liegt am Rothaarsteig und an der größten Hochheide Deutschlands. Die Clemensberghütte lädt sogar zum Zelten auf der angrenzenden Wiese ein. Die Schlossberg-Alm ist sowohl Ausgangspunkt für spannende Tagestouren als auch Einkehrstation für Wanderer auf Sauerland-Höhenflug und Medebacher Bergweg. Die Ruhrquellenhütte Winterberg mit großer Außenterrasse liegt ebenso direkt am Rothaarsteig wie die Nordhang Jause, auch beliebte Jausenstation bei Wintergästen, auf dem Weg von Winterberg zum Kahlen Asten. Ganz rustikal kommt die Hoheleyer Hütte daher. Sie liegt ebenfalls direkt am Rothaarsteig und ganz in der Nähe des Albrechtplatzes. Eine besondere Atmosphäre zaubert das Café Zimt-Apfel in Winterberg-Neuastenberg. Unbedingt die Rothaarsteig-Torte probieren! Einkehrhits in Eslohe, Schmallenberg, Lennestadt und Kirchhundem Sie sind „Erlebnisverstärker“ und helfen dabei, hungrige Mägen und durstige Kehlen wieder zu beruhigen. Wenn durch Lage, Einrichtung, Service und Atmosphäre der Charakter des Draußenseins sogar noch gefördert wird, dann steigt der Pegel der Hochgefühle. Sechs besondere Gelegenheiten und Orte für eine gelungene Einkehr oder Rast bieten Eslohe, Schmallenberg, Lennestadt und Kirchhundem im Bereich der Sauerland-Wanderdörfer und stellen damit die herausragende Wanderqualität in Sachen Kulinarik unter Beweis. Skihütte Schanze, Foto: Sauerland-Tourismus Landcafé Birkenhof, Foto: Sauerland-Tourismus, N. Reh Auf dem Rothaarkamm direkt am Rothaarsteig wartet die Skihütte Schanze auf Wandergäste. Ein Kamin für winterliche Stunden und der Biergarten für die Sommerzeit steigern das Wohlbefinden. Im Landcafé Birkenhof in Schmallenberg-Holthausen, mit Anbindung an Sauerland-Höhenflug und die Golddorfroute Holthausen, verwöhnt Konditormeister Andreas Nowicki Wandergäste. Das Alpenhaus zwischen Lennestadt und Kirchhundem war einst das nördlichste Alpenvereinshaus und garantiert Waldeinsamkeit mit regionalen Köstlichkeiten. Die Gaststätte „Zum Hasenbahnhof“ in Brachthausen verwöhnt mit rustikalen Leckereien. Das Bauernhof-Café Gut Ahe ist für seine Schinkenplatte und die Hausmacher Wurstplatte berühmt. Süße Schleckermäuler träumen von den frischen Waffeln. Auch die Skihütte Halberbracht verströmt alpinen Flair. www.wandermagazin.de